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Sport Website von Andy Jakesch

Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2007

Meiningen, September 2007

Letztes Jahr kam kurz vor der ersten Wertung der Knackpunkt in Meiningen, diesmal hätten es meine Beine werden können. Tags zuvor lief irgendwas schief bei meinem Einsatz als Fußball-Schiri. Schon während der ersten Halbzeit machte sich meine Beinmuskulatur bemerkbar. Ich hoffte dennoch, dass das kein Handycap sein würde und sollte während dem Rennen auch keine muskulären Probleme vernehmen. Eines ist sicher: Von Vorteil ist das jedenfalls nicht gewesen. Aber vermutlich auch nicht rennentscheind.

Etwas rennentscheidender mag vielleicht die schlechte Kunde am Start gewesen sein. Abermals verarschte man die Hobbyfahrer und machte aus einer abwechslungsreichen Punktejagd ein Rennen auf Endspurt. Normalerweise bildet sich da ja einfach eine Spitzengruppe und die fährt dann bis zur vorletzten Runde ihren Stiefel. Ich stand in der ersten Reihe, was bei nur 13 Fahrern auch nicht so schwer war. Rechts von mit Jan Scheibe, links von mir Stefan Eichhorn, mit dem ich Anfang Juni ja noch in Fürth im Team war. Es ging los. Eigentlich kam ich auch gut weg, aber das linke Pedal wollte nich einklicken. Ich trat aber dennoch weiter, nutze die erste Kurve aber dann auf der Außenbahn, um doch mal kurz nachzusehen, warum ich nicht reinkomme. War leider doch die falsche Seite. Das ist immer so eine Lotterie - zumindest habe ich bis heute keine Methode rausgefunden, um sicher die richtige Seite oben zu haben beim losfahren. Aber egal.

Ich verlor dadurch nur geringfügig an Positionen, aber ein anderes altes Problem hatte ich in der Anfangsphase: ich fuhr mit zuviel Abstand zum Vordermann. Da ich in der vorherigen Woche noch beim gigantischen Jedermannrennen in Nürnberg war, ist das wohl auch verständlich. Bei großen Feldern kann man locker etwas mehr Abstand zum Vordermann lassen und ist dennoch windgeschützt. Bei den kleinen Hobbyrennen hingegen fährt man ja wie an der Perlenkette aufgezogen und dann muss man den Abstand kürzer justieren. In der vierten Runde ging dann das Tempo etwas raus und wir waren noch 9 Fahrer. Ich fühlte mich aber gut, die Beine fühlten sich gut an - also versuchte ich es gleich mit einem kleinen Vorstoß, getreu meiner Lieblings-Devise: Lieber vorn verrecken als sich hinten zu verstecken! Stefan war dann auch der erste Fahrer an meinem Hinterrad. Wir hatten wohl kurzfristig ein paar Meterchen Vorsprung, aber dann rollte alles wieder zusammen.

Kurz danach dann die wohl rennentscheidende Situation: Nils Bräutigam, Sieger 2005, Zweiter 2006 und Elfter beim Vogtland-Cup 2007, griff an und niemand konnte gleich sein Hinterrad greifen. Es bildete sich eine vierköpfige Verfolgergruppe, gleichzeitig das Hauptfeldchen, mit Stefan, seinem Vereinskollegen Joachim Schuchmann, Jan und mir. Wir harmonierten eigentlich gut, aber der Rückstand wurde dennoch größer statt kleiner. Nach einer Runde noch 6 Sekunden, waren es nach zwei Runden schon 11 Sekunden und dann 14 Sekunden! Und dann wohl der Fehler, der mich eine bessere Platzierung gekostet haben könnte: Ich kam wieder in die Führung, hätte aber eigentlich noch eine kleine Verschnaufpause gebraucht. Vermutlich überspannte ich daher kurz den Bogen, was aber noch nicht das Hauptproblem war. Ich bin dann nämlich vor der letzten Kurve schon entkräftet aus der Führung gegangen, weil ich die Gruppe bei der Verfolgung des Spitzenreiters nicht einbremsen wollte. An dieser Stelle hätte ich egoistischer denken müssen und noch bis zu Beginn der Zielgeraden etwas langsamer weiterführen sollen. Auf der Zielgeraden hätte ich den Anschluss wohl noch halten können, so aber riss nach der Durchfahrt der Zielkurve ein kleines Loch. Jan, der nicht im besten gesundheitlichen Zustand am Start war, und ich mussten nun versuchen, Stefan und Joachim wieder einzufangen. Der Abstand war auch noch gering, ich war noch guter Dinge.

Leider irrte ich mich. Als ich zum zweitenmal die Führung von Jan übernahm, fuhr ich kurz etwas und bemerkte dann beim Beinblick, dass da kein Rad mehr hinter mir war. Ich drehte mich um sah, dass Jan richtiggehend stand. Der Abstand zu Jan war innerhalb kürzester Zeit größer als der Rückstand auf Stefan und Joachim. Also fuhr ich also Solist weiter und versuche ein gleichmäßig hohes Tempo zu halten - etwas, das ich bekanntlich gar nicht gut kann. Dennoch lief es besser als befürchtet und ich konnte den Abstand zunächst sogar leicht reduzieren, dann wenigstens noch halten, aber nach einigen weiteren Runden war's dann endgültig vorbei. Ich hätte einfach nicht vor der Zielkurve entkräftet aus der Führung gehen dürfen. Wieder was gelernt. Nicht nur zu Beginn von Anstiegen, sondern auch direkt vor einer Kurve sollte man niemals aus der Führung gehen. So etwas kann einem den Rest geben, wenn man gerade schon am Limit fährt.

Mein Vorsprung auf Jan wurde übrigens immer etwas größer. Das wunderte mich generell, weil ich das noch nicht gewohnt bin. Ich fuhr alleine an Vierter Position und von hinten drohte keine Gefahr mehr - so was habe ich auch noch nicht erlebt. Ich nahm das mal als Zeichen dafür, dass ich mittlerweile doch schon etwas mehr Tempohärte habe und auch mal länger als 2 Minuten solo ein stabil hohes Tempo fahren kann. Auf der letzten Runde schalte ich nochmal etwas hoch, weil ich hoffte, dass Stefan und Joachim vielleicht Steherversuche machen, aber den Gefallen taten sie mir leider nicht. So kam ich als Solist an, weswegen ich dann auch keinen einzigen Sprint mehr fahren konnte und einfach ins Ziel ausrollte. Wenn man bedenkt, dass es 4 Sprint-Wertungen geben sollte, war das am Ende - trotz der positiven Erfahrung mit der verbesserten Tempohärte - doch ein etwas enttäuschendes Rennen. Als Sprinter möchte man sprinten - das ist einfach so. Schon in Nürnberg hat das nicht so recht geklappt. Und die letzten beiden Rennen der Saison sind ein Berg-Kriterium und das Kirta-Rennen mit einem Zielanstieg - scheint fast so, als ob der mein letzter Saisonsprint der Zielsprint in Altdorf gewesen sein sollte. Aber den habe ich ja wenigstens gewonnen, hehe.

Unterm Strich aber mein bestes Ergebnis bei einem Nicht-Kriterium und 15 Euronen gewonnen, also mehr als vergangene Woche die Sieger bei den Jedermann-Zirkus-Veranstaltungen in Nürnberg, hehe. Nur schade, dass dieses Jahr generell so wenig Fahrer und auch Zuschauer in Meiningen waren. Der 23.9. war ein unglaublich überbelegter Tag für Radrennen. Das ist einfach nur bescheuert, weil seit Ende Juli eigentich schon gähnende Leere herrscht, vor allem im Hobbybereich. Und dann sind an einem Tag genügend Rennen für fast 2 Monate. Einfach nur bescheuert ...

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein
1
Nils Bräutigam
-
2
Eichhorn Stefan
RSV Sonneberg
3
Schuchmann Joachim
RSV Sonneberg
4
Jakesch Andy
RSG Vilstal
5
Scheibe Jan
RSV Blau-Weiß Meiningen

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