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Fußball

Meine Radsport-Geschichte 2008

Werneck, Mai 2008

In der Woche vor Werneck war ich zwei Tage leicht krank und im Endeffekt einfach nur froh, dass das nix Ernsthafteres war. Sonst hätte ich die nächsten Rennen erst mal absagen müssen. So aber ging es nach Werneck, wo ich erstmals auch mit A-Fahrern fahren musste. Es sollten u.a. der neue Straßenmeister aus Thüringen und der amtierende Dritte der deutschen Cross-Meisterschaft am Start gewesen sein. Insgesamt waren es pi mal Daumen nur etwas über 100 Fahrer, aber ich habe keine Startliste gesehen. Nummern gab es auch bis über 150, aber das Feld sah einfach nicht nach 150 Fahrern aus. Egal.

Am Start machte ich erstmals alles richtig. Ich stand in Reihe eins auf der linken Seite. Kurz vorm Start quetschten sich noch zwei Nachzügler neben mir rein, was halt einfach ein sehr beliebter deutscher Volkssport ist: "Hinten anstellen? Wo ist hinten?!?" - aber sei's drum, hab's den beiden nicht wirklich übel genommen. Wozu auch? Jedenfalls kam ich beim Start gleich ins Pedal und fuhr als Fünfter in die erste Kurve. Gleich danach rollte der Führende so langsam vor sich hin, obwohl es gleich mit einer stetig leicht abfallenden Passage begann. Bevor dann das halbe Feld links an mir vorbei nach vorne fahren würde und ich somit meine gute Startposition gleich wieder verlieren würde, fuhr ich meinerseits einfach in die Führung. Den Spaß musste ich mir einfach mal gönnen, das wollte ich ja schon in Zusmarshausen einmal tun: einmal für einige Meter Führender in einem Lizenzrennen sein! Ein Muster ohne Wert, aber eben besser, als sich nur hinten zu verstecken und dann dennoch irgendwann den Anschluss zu verlieren. Eine knappe Minute dürfte ich von vorne gefahren sein, aber natürlich mit angezogener Handbremse. Merkwürdigerweise überholte mich aber auch echt niemand. Dieses Bummeltempo sollte noch einige Zeit lang anhalten.

Jedenfalls ging ich dann dennoch aus der Führung und konnte mich zunächst noch einigermaßen vorne behaupten. Als es langsam zur nächsten Kurve ging, wurde das Feld aber ziemlich breit - und ich hatte einen Fehler gemacht, als ich aus der Führung ging. Ich bewegte mich nämlich rechts aus der Führung, wodurch ich auf der von mir so ungeliebten rechten Seite auch ziemlich eingeklemmt wurde. Dort kommt man nur schwer weg bzw. nach vorne. Auf den letzten 50 Metern vor der vor uns liegenden Kurve wurde es dann schlagartig super nervös im Feld. Rechts fuhren einige Fahrer deutlich beschleunigt fast schon neben der Strecke nach vorne. Wieso begann der Kampf um eine gute Position für die Kurve nicht schon vorher auf der langen Geraden, wieso erst auf dem letzten Drücker?!? Das hat mich ziemlich kalt erwischt, ich fuhr bisher aber auch noch nie bei einer anstehenden Kurve so weit vorne in einem Lizenzrennen, ich kannte bisher nur die vorsichtige, langsame Fahrweise in Kurven. Rechts schreckte mich jemand so auf, dass ich kurz abgelenkt war und nicht merkte, dass der Fahrer vor mir langsamer wurde. Es kam zu einer Berührung unserer Laufräder, aber es passierte zum Glück nix weiter. Naja, die Fahrer um mich herum bekam das mit und stellten ihre Positionskämpfe wenigstens ein. Hatte also auch was gutes, dadurch ging es dann doch gefahrlos durch die Kurve. Aber ist klar, dass mir so was nicht nochmal passieren darf.

Die erste Runde ging dann mit dem anfänglichen Bummeltempo weiter und ich war zu dem Zeitpunkt zuversichtlich, dass ich mein Ziel für das Rennen - zwei Runden im Hauptfeld überleben - erreichen könnte. Als es dann aber zur letzten ansteigenden Passage Richtung Ziel ging, wurde das Rennen so richtig eröffnet. Das Tempo war nun erstmals hoch - und schon brach ich weg. Die erste Hürde und meine Beine waren total verkrampft. Mit weiteren zurückgefallenen Fahrern fuhr ich dem Hauptfeld, das so 100 Meter vor uns lag, noch hinterher, aber die fuhren auch zu Beginn der zweiten Runde gleich richtiges Renntempo, nicht dieses Bummeltempo der ersten Runde. Und da war es um uns geschehen. In der Folgezeit hatten wir in unserer Gruppe immer wieder einen Fahrer, der an den Anstiegen richtig flott hochfuhr und uns das Überleben schwer machte. Ein anderer Fahrer, Robert Kaiser, bemühte sich aber um ein geordnetes, gleichmäßiges Fahren in unserer Gruppe, was natürlich auch das einzig Sinnvolle zu dem Zeitpunkt war. Nach dreieinhalb Runden sah ich mal auf den Tacho und sah eine Geschwindigkeit von 38,4 km/h. Die spätere Siegerzeit sprach von einem Schnitt von knapp 40 km/h. Das wundert mich rückblickend schon etwas, aber man muss auch sagen, dass wir nach der vierten Runde wohl schon fast ein weiteres km/h verloren hatten. Das schlimmste war dann aber, dass wir nach der vierten Runde rausgewunken wurden. Ich wollte wenigstens 5 der 9 Runden bewältigen, dieses Ziel hatte ich somit leider verfehlt.

Robert und ich fuhren aber noch weiter. Er wollte nur noch ein Stück fahren, weil er auch aus der Gegend kommt und einen anderen "Ausstiegspunkt" im Visir hatte. Aber ich selbst wollte noch eine Runde weiterfahren, weil ich ja zum Fahren angreist war und die 12 km dann eben noch zum Ausrollen verwenden wollte. Auf unserer Ausrollrunde haben wir dann auch noch so einiges erzählt, in Kulmbach wird man sich wohl wieder sehen.

Der Schnitt nach den 4 Runden dürfte so um die 37,5 km/h gewesen sein, da habe ich nicht gleich drauf geachtet. Top-Speed war 67,9 km/h, woran man schon erkennt, dass das eben ein eher flaches Rennen war. Wellig, muss man wohl sagen. Aber in dem Moment, wo die A-Fahrer vorne Ernst gemacht haben, da wurde eben auch eine flache Steigung zu einer für mich unüberwindbaren Hürde. Aber jetzt habe ich wenigstens mal einen Eindruck davon, wie der zusätzliche Unterschied zwischen C, B und A ist. Das wirkt sich natürlich auch auf meine zukünftige Rennplanung aus. A-Rennen sind unbedingt zu meiden, hehe.

Offizielles Endergebnis
Platz
Fahrer
Verein/ Team
1
Boubal Martin
VC Ratisbona Regensburg
2
Lechermann Thomas
RSC Kelheim
3
Rettner Rainer
LG MountainsToo - Espoirs Robert Lange
4
Herrmann Sebastian
VC Ratisbona Regensburg
5
Schwarzhuber Markus
Team Mangertseder-Bachmeier
6
Wagner Benjamin
Bike Sport Ansbach
7
Hauschke Axel
RSV Bad Hersfeld 1912
8
Brand Christopher
VC Ratisbona Regensburg
9
Rödel Henner
Team HIGH WORKS
10
Hartmann Peter
Team Jenatec
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DNF
JAKESCH Andy
RSG Vilstal

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